Berichte  
Besuch in Olsberg

Besuch in OlsbergAm Donnerstag, den 09.02.2017 fuhren 13 Schüler/innen des LK Biologie der Q2 und 25 der Q1 nach Olsberg zu einem biologischen Praktikumstag.
Während die Q2 sich mit der Messung zur Reizweiterleitung beim Regenwurm und auch bei sich selber beschäftigen, untersuchte die Q1, welche Fleischsorten in verschiedenen Wurstsorten verarbeitet wurden.
Die im Unterricht besprochene Vervielfältigung und Identifizierung der DNA lernte dabei der Genetikkurs anhand der Anwendung in der Lebensmittelkontrolle kennen. „Wie pipettiert man denn einen Mikroliter?“ war eine der ersten Fragen, die einen Schüler interessierte. Tatsächlich waren die Maßstäbe, mit denen die Teilnehmer/innen arbeiteten, kaum vorstellbar: wenige tausendstel Milliliter. Und so veranschaulichten die Praktikanten sich dies, indem sie sich mit einer speziellen Pipette ein Tröpfchen von 1 Mikroliter auf die Hand pipettierten, der für das Auge kaum sichtbar und kleiner als ein Stecknadelkopf war. Im Laufe des Praktikums lernten die Schüler/innen eine Reihe von speziellen Geräten kennen, die das Durchmischen dieser geringen Mengen ermöglichen. Besonders sorgfältiges und sauberes Arbeiten war dabei eine wichtige Voraussetzung. Die Vervielfältigung einer kleinen DNA-Menge mit Hilfe der PCR, ihre Spaltung mit Restriktionsenzymen und anschließende Auftrennung der Spaltstücke zur Identifizierung der Wurstinhalte erforderten eine Reihe von Schritten, an deren Ende am Nachmittag dann ein auswertbares Ergebnis stand: in der Geflügelleberwurst befand sich neben Hühner- und Putenleber auch Leber vom Schwein, in den anderen Wurstproben jeweils spezifische andere Fleischsorten. In diesem Zusammenhang erfuhren die Schüler/innen auch, wie es vor einigen Jahren durch ein Lebensmittelkontrolle zur Aufdeckung des Pferdefleischskandals in einigen Lasagneprodukten kam und was es mit der Phantomfrau auf sich hatte, deren DNA-Spuren man an vielen verschiedenen Tatorten in ganz Deutschland gefunden hatte. DSC_0018
Während die Q1 den molekulargenetischen Fragestellungen auf den Grund ging, beschäftigen sich die Schüler/innen der Q2 mit neurobiologischen Themen. Nach einer theoretischen Einführung wurden die Leitungsgeschwindigkeiten und Schwellenwerte an Nervenfasern des Regenwurms gemessen. Die Schüler/innen erfuhren, dass Computer auch in der Biologie ein unverzichtbarer Instrument sind, um die Messdaten zu erfassen und darzustellen. Begriffe wie „Refraktärzeit“, „Latenzzeit“ und „Schwellenwert“ wurden im Versuch erfahrbar gemacht. Die Leitungsgeschwindigkeiten der Nervenfaser des Regenwurms wurde mit der des eigenen Arms verglichen und das bereits theoretisch erarbeitete Wissen konnten im Versuch repoduziert werden.
Am Ende eines langen Praktikumstages waren die Schüler/innen zwar müde, aber sie waren sich auch einig, dass dieser Tag interessant und auf jeden Fall lohnenswert war.
Gefördert wurde die Fahrt aus den Geldern des Erasmus+ -Projektes der europäischen Union. Das Projekt mit dem Namen „Simple“ soll das Interesse für Naturwissenschaften fördern, dazu gehören auch Exkursionen zu außerschulischen Lernorten.

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