Berichte
Julie Paukkunen und Linn Amelung als Simultanübersetzerinnen im Einsatz
Am 25.08.2015 fand der 23. Kongress zum städtebaulichen Denkmalschutz statt. Der Veranstalter war das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unter der Leitung von Barbara Hendricks. Barbara Hendricks ist seit dem 17. Dezember 2013 Bundesumweltministerin.
Während dieser Vorträge haben wir die Themen der Referenten zusammengefasst und auf Englisch für eine dänische Architektin wiedergegeben. Sie war auch als Referentin zu diesem Kongress eingeladen um Perspektiven im internationalen Vergleich darzustellen.
Dieser Kongress findet jedes Jahr statt und ist vor allem für Städte in Deutschland, die mit dem sogenannten Bund-Länder-Programm Städtebaulicher Denkmalschutz gefördert werden. Lippstadt ist auch eine Stadt davon. Die Städte bekommen vom Bundesministerium und vom Landesministerium finanzielle Unterstützung, um ihre historischen Altstädte zu sanieren. Das Programm ist ursprünglich eingerichtet worden, um nach der Wiedervereinigung die verfallenen Altstädte in der ehemaligen DDR zu sanieren. Mittlerweile sind aber über 400 Städte aus ganz Deutschland vertreten.
Der diesjährige Titel lautete „Frei-Raum in der historischen Stadt“. Damit widmete sich der Kongress der Vielfalt von Freiräumen mit ihren unterschiedlichen Funktionen, Nutzungen und Gestaltungen im Kontext des bauhistorischen Erbes.
Eröffnet wurde der Kongress durch die Grußworte des Ministers für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Michael Groschek. Daraufhin begrüßte auch unser Bürgermeister, Christof Sommer, die Gäste in Lippstadt. Dann hielt Barbara Hendricks ihre Auftaktrede als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Während dieser Vorträge haben wir die Themen der Referenten zusammengefasst und auf Englisch für eine dänische Architektin wiedergegeben. Sie war auch als Referentin zu diesem Kongress eingeladen um Perspektiven im internationalen Vergleich darzustellen.
Julie und Linn übersetzten die Vorträge vor allem für die dänische Architektin Helle Søholt.
Die gründete 2000 als Partnerin mit Professor Jan Gehl das Städtequalitäts-Beratungsinstitut „Gehl Architects“. Bei deren Stadt- und Raumplanung konzentriert sich das städtische Design auf das Hinzufügen von menschlichen Dimensionen. Sie arbeiten weltweit sowohl als Beratungsunternehmen und Planer als auch als Lehrer und Rechercheure. Im Laufe der Jahre wurde „Gehl Architects“ mit mehreren Preisen ausgezeichnet und hat Ansehen erreicht durch die weltweite Mitwirkung bei Stadtentwicklungen zu lebenswerteren und zukunftsfähigeren Orten.
In ihrem Vortrag bei dem diesjährigen Kongress griff Helle Søholt insbesondere drei Themen auf, die man bei der Städteplanung einer lebenswerten Stadt berücksichtigen müsse. Zunächst ginge es um die Menschen selber. Man müsse sich auf die Bedürfnisse der Menschen konzentrieren und ihre Anforderungen begreifen. Das zweite Thema sei der öffentliche Raum. Das ist der Ort, wo viele dieser Fragen beantwortet werden müssten. Und nicht zuletzt ginge es um einen Prozess und um die Frage: Wie könne man die gemeinsamen Ressourcen und den öffentlichen Raum optimieren? Wie könne die Lebensqualität auf individueller Ebene verbessert werden? Zu diesen Fragen gestaltete Helle Søholt ihren Vortrag. Sie berichtete von Perspektiven im internationalen Vergleich und zeigte Beispiele wie New York und Kopenhagen, ihre Heimatstadt, wo sie Projekte startete um diese Städte lebenswerter zu machen. Sie kam auch auf deutsche Städte zu sprechen von denen sie wisse sie seien sehr stark fokussiert auf Nachhaltigkeit. Ihr Aufruf an deutsche Städte lautete also, dass man sich mehr Gedanken darüber machen solle, wie die Städte lebenswerter werden könnten als ökonomisch profitabel. Zum Ende ihrer Präsentation gab sie keine Antworten oder Lösungen an, auf die Frage wie eine Stadt lebenswerter wird, sondern stellte vielmehr dar, dass man zum Kern der Dinge kommen müsse, die die Stadt daran hindern lebenswert zu sein. Lösungen könne man nur gemeinsam finden, weshalb qualitativ hochwertige öffentliche Räume und Netzwerke so wichtig seien.
Uns persönlich hat ihr Vortrag sehr gut gefallen! Die Essenz hinter ihrem Vortrag die Städte gemeinsam lebenswerter zu machen ist gerade heutzutage wichtig, wo alles und alle isolierter werden. Jeder hat sein Smartphone mit sozialen Netzwerken, die die Aufgabe von öffentlichen Plätzen übernehmen. Jan Gehl sagte: „Des Menschen größte Freude ist der Mensch.“ Das heißt, wir fühlen uns angezogen von öffentlichen Räumen und Plätzen, wo sich Menschen begegnen können. Wir dürfen das nicht an die Technik verlieren und sollten öffentliche Plätze zum Leben erwecken und am Leben halten!
Vielen Dank an das Ostendorf Gymnasium für diese Möglichkeit bei dem Kongress teilzunehmen. Neben der Erfahrung des Übersetzens haben wir auch für uns persönlich viel gelernt!
Julie Paukkunen (finnische Austauschschülerin) & Linn Amelung (Q1)