Berichte  
Investitionen in digitale Schule

Quelle: Der Patriot, 07.09.2019

Arbeitsblätter in der Schule? Das war gestern. Zumindest teilweise. An der Lippstädter Europaschule Ostendorf-Gymnasium wird Zukunftsmusik gespielt: Individuelle Arbeitsblätter gibt’s auf 130 Tablets, Bilder werden kabellos übertragen oder Dokumentenkameras schicken die Aufgaben gleich an den Beamer.

Lippstadt – Einen anwendungsorientierten, kritischen und verantwortungsbewussten Umgang mit Medien wünscht sich die Europaschule Ostendorf-Gymnasium von ihren Schülern – und will mit einigen Neuerungen dazu beitragen. Medienkompetenz ist im 21. Jahrhundert ein wichtiger Bestandteil einer umfangreichen sowie gesellschaftlich notwendigen Handlungskompetenz, heißt es in einer Pressemitteilung des Schulträgers, der Stadt Lippstadt. Umso größer sei das Interesse der Schulvertreter, diese Kompetenz zu fördern.

Zum neuen Schuljahr gab’s deshalb einige Neuerungen: Zu den vorhandenen stationären Dokumentenkameras mit Beamer befindet sich demnach in jedem Unterrichtsraum ein fest installierter 360-Grad-Lautsprecher sowie eine kabellose Bild-Übertragungsmöglichkeit von mobilen Geräten an den Beamer.

Tablets, Dokumentenkamera, kabellose Übertragung: Am Ostendorf-Gymnasium wird ordentlich in die Digitalisierung des Unterrichts investiert.

Die Stadt Lippstadt investiert damit weiterhin in die digitale Ausstattung des Ostendorf-Gymnasiums: Allein für die letzten anderthalb Jahre belaufen sich die Investitionen laut eigenen Angaben auf mehr als 140 000 Euro. Finanzielle Unterstützen gab’s demnach auch vom Förderverein und der Dr.-Arnold-Hueck-Stiftung – und zwar bei der Anschaffung der Dokumentenkameras in Höhe von rund 15 000 Euro.

Ebenfalls im Unterrichtseinsatz sind 130 I-Pads. Diese Tablets sind mit spezieller Lernmanagementsoftware ausgestattet. Mithilfe von Apps ermöglichen die Geräte einen „neuen, attraktiven Zugang zu Lerninhalten“, schreibt die Stadt. Darunter Funktionen wie das Präsentieren von Gruppenergebnissen oder die Vertonung eines Experiments. Arbeitsblätter können zuhause auf verschiedenen Niveaustufen digital erstellt und im Unterricht den Schülern auf das Tablet geschickt werden. „So erhält jede Schülerin oder jeder Schüler ein Arbeitsblatt auf das Tablet, das seinem Leistungsniveau entspricht, ohne dass Mitschüler die Unterschiede wahrnehmen“, erklärt Robert Prahl, stellvertretender Schulleiter.

Wie es weitergeht und welche Voraussetzungen in Sachen Digitalisierung geschaffen werden müssen, wird von der Schule ermittelt und mit der Stadt abgestimmt. „Der Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Ausstattung mit neuen digitalen Medien richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Schule“, sagt Robert Prahl, stellvertretender Schulleiter – gemeinsam mit der Medienbeauftragten Antje Bornhöft und Informatiklehrer Thomas Arbeiter ist er für die Planungen verantwortlich. Gemeinsam mit Thomas Nentwig, der als Projektleiter für die Digitalisierung der kommunalen Bildungseinrichtungen zuständig ist, konkretisieren sie die Ideen.

Perspektivisch strebt das Gymnasium insbesondere die Ausstattung der Schüler mit I-Pads an. Daher ist in diesem Schuljahr die Bildung einer Arbeitsgruppe aus Lehrkräften, Eltern und Schülern geplant. Dort soll die Pilotphase mit einer I-Pad-Klasse voraussichtlich zum Sommer 2020 vorbereitet und anschließend evaluiert werden.