Berichte
Studienfahrt der Q1 nach Prag
Kurz vor den Sommerferien hat die Jahrgangsstufe Q1 ihre Studienfahrt nach Prag unternommen und im Nachgang berichten nun zwei Schülerinnen der Stufe von ihren Erlebnissen:
In der Woche vom 24.06 bis zum 28.06 unternahm die gesamte Q1 ihre Abschlussfahrt nach Prag. Diese war gefüllt mit spannenden Ausflügen, lustigen Augenblicken und interessanten Hintergründen zu dem Land Tschechien sowie seiner Hauptstadt Prag.
Montagabend nach der Ankunft fand auch schon der erste Programmpunkt der Schülerinnen und Schüler statt, nämlich eine Bootstour über die Moldau. Während der entspannten Fahrt gab es ein All-you-can-eat-Buffet und einen tollen ersten Ausblick auf die Stadt Prag. Zudem konnte man sich im Verlauf der Fahrt oben auf das Schiffsdeck begeben, um die frische Luft und die verschiedenen Eindrücke hautnah zu genießen.
Der nächste Tag begann mit einer Stadtführung durch die Prager Altstadt. Hierbei teilten sich die Schülerinnen und Schüler in drei Gruppen auf und besichtigten vielerlei Attraktionen und Sehenswürdigkeiten Prags. Dazu gehörten zum Beispiel die „astronomische Uhr“, welche seit über 600 Jahren die Fassade des Altstädter Rathauses schmückt, und die „Karlsbrücke“, eine der ältesten Steinbrücken Europas, die seit dem 14. Jahrhundert eine Verbindung zwischen den zwei Ufern der Moldau darstellt. Und auch die berühmte „Pariser Straße“, welche schnell den Spitznamen „Schickimicki Straße“ bekam, beeindruckte mit der großen Auswahl an berühmten Marken wie Gucci, Louis Vuitton oder auch Dior.
Zudem bekamen die Schülerinnen und Schüler von den Guides mehrere gute Tipps über Essensmöglichkeiten, welche natürlich auch direkt ausprobiert wurden.
Am Abend fanden ein paar optionale Wahlprogramme für die Schülerinnen und Schüler statt, wie zum Beispiel der Besuch des berühmten Schwarzlicht-Theater oder eine Geistertour durch die Altstadt Prags. Dabei wurden alte Geschichten und unerklärliche Ereignisse aufgegriffen, welche einen Einblick in die Mystik Prags gaben. Darunter gab es spannende Erzählungen von spukenden Krankenhäusern oder auch über vom Teufel heimgesuchte Menschen. Interessant war auch das Gerücht, dass ein Fluch über der zuvor besichtigten „astronomischen Uhr“ liege, welcher jeden verrückt werden lasse, der es wage, etwas an der Uhr zu verändern.
Am Dienstagnachmittag ging es für einen Teil der Schülerinnen und Schüler in das Museum der Sinne. In dem Museum gab es viele Attraktionen, die vor allem durch optische Täuschungen aufregend waren. Besonders auffallend war beispielsweise ein Raum, in dem die Person, die an der rechten Seite im Raum stand, deutlich größer aussah als die Person an der linken Wand, obwohl beide Personen keinen Größenunterschied hatten. Der Besuch in dem Museum lud zum Ausprobieren ein und endete in einem kleinen Shop, in dem verschiedene Spiele gekauft werden konnten. Alternativ konnten auch das Museum des Menschen oder das Technische Nationalmuseum besucht werden, wobei letzteres durch eine Vielzahl an Exponaten zu unterschiedlichsten Themenschwerpunkten wie Mobilität, Zeitmessung, Kamera- und Filmtechnik, Astronomie, Bergbau, Architektur, etc. überraschte.
Am Mittwoch fuhren alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Bussen in das Lager „Theresienstadt“, bestehend aus dem ehemals jüdischen Ghetto in der großen Festung und dem politischen Lager in der kleinen Festung. Zuerst fand eine Führung durch das Museum statt, in dem ein ergreifender Film gezeigt wurde, welcher über die Opfer und Zustände in dem Lager aufklärte. Danach fuhren die Busse zur kleinen Festung, durch die es eine Führung gab. Neben der Lagerverwaltung wurde den Schülerinnen und Schülern ein typischer Gruppenraum für eigentlich 40 Häftlinge gezeigt, in dem noch ein originales Stockbett mit Waschbecken und Sitzgelegenheiten vorhanden waren, der oft jedoch an die 100 Häftlinge beherbergen musste. Ebenso wurden der Innenhof und Zellen für Häftlinge gezeigt, die in Isolationshaft lebten. Danach folgte eine Führung durch versteckte Gänge, welche als Labyrinth genutzt wurden, um die Festung zu schützen. Besonders ergreifend war die anschließende Besichtigung der Hinrichtungsstätte des Lagers und auch die Ansicht des riesigen Nationalfriedhofs vor dem Haupteingang der kleinen Festung.
Donnerstagvormittag besuchte ein Teil der Schülerinnen und Schüler eine Führung durch die Katakomben von Prag. Bei der Führung durch die Katakomben erfuhr man viel über die Lebensweise der Menschen aus der damaligen Zeit. Die Folterkammern, die schönen Gemälde an den Decken, der Brunnen, welcher bis heute Wasser beinhaltet, und der alte Ofen waren besonders beeindruckend. Nach dem Besuch der Katakomben besuchte die Gruppe das Museum der Alchemisten, in dem die alten Räume gezeigt wurden, in denen die Alchemisten früher versuchten, Gold aus weniger wertvollen Materialien zu gewinnen.
Der andere Teil der Schülerinnen und Schüler lernte zur gleichen Zeit mehr über die Auswirkungen des 2. Weltkrieges auf die Stadt Prag und dessen Folgen. Dafür wurden mehrere Museen besucht, welche zum Beispiel in den Räumen des damaligen Gestapo-Hauptquartiers einen Einblick in die Verhältnisse Tschechiens zu dieser schweren Zeit gaben und die Erfahrungen sowie Erlebnisse hautnah schilderten. Auch die Krypta, in welche sich die tschechischen Widerstandskämpfer, die 1942 das Attentat auf den Leiter des Reichssicherheitshauptamts Reinhard Heydrich verübt hatten, geflüchtet hatten und dem sie schließlich auch ihren Tod fanden, war Teil der Führung. Interessant für viele Schülerinnen und Schüler war dabei der neue Blickwinkel auf die Zeit des Nationalsozialismus aus tschechischer Sicht.
Am Donnerstagabend ging die ganze Stufe als gemeinsamer Abschluss im Prager Hard Rock Café Essen. Zum Abendessen gab es Salat, Burger und vieles mehr, wodurch der letzte Abend der Stufenfahrt entspannt ausklingen konnte. Nach dem Essen gab es die Möglichkeit, sich noch ein Andenken in Form eines Sweatshirts oder T-Shirts aus dem Hard Rock Cafe-Shop zu kaufen, die viele Schülerinnen und Schüler nutzten. Zum Schluss wurde noch ein gemeinsames Stufenfoto vor der astronomischen Uhr gemacht, um die Fahrt und die damit verbundenen Erlebnisse auch gebührend in Erinnerung zu behalten.
von Klara Schmitz und Anna Duhme