Berichte
Schüler*innen erinnern an Pogromnacht in Lippstadt
Quelle: Der Patriot, 11.11.2024
Weil sie jüdischen Glaubens waren, wurden auch in Lippstadt Menschen Opfer nationalistischer Gewalt. Bürgermeister Arne Moritz machte auf die Misshandlungen, Inhaftierungen, das gewaltverherrlichende Verhalten, Plünderungen, Zerstörungen und Brandstiftungen an Wohnungen und Geschäften jüdischer Mitmenschen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 aufmerksam. Choreografin Ilona Pászthy erläuterte, dass die Slow-Motion-Performance von Langsamkeit und Stille geprägt sei, da sich so oft Gewalt in die Gesellschaft integriere.
Die Schüler hatten eigene Texte und Dialoge geschrieben, die auch heute aktuell sind: „Kriege – Wie fühlt es sich an? […] Ist das nicht traurig, ist das nicht schade, dass Menschen sterben, ohne Gnade? Kinder schreien, Eltern weinen – kann man sie nicht alle wieder vereinen? […] doch wie fühlt es sich an, wenn du davon betroffen bist? […] Wie fühlt es sich an die Familie zu verlieren, mit der man aufgewachsen ist? […] Wie fühlt es sich an, darüber zu lachen und nicht zu helfen? Wie fühlt es sich an, wegzusehen?“, hieß es da etwa. „Aber jetzt sag mal: Wie fühlt es sich an, zu helfen? Wie fühlt es sich an, für andere da zu sein? Wie fühlt es sich an, wenn wir alle unsere Stimme erheben und etwas sagen? Wie fühlt es sich an, zusammenzuhalten?“
Nach dem Programm, das innerhalb und außerhalb der ehemaligen Synagoge gezeigt wurde, wurden am jüdischen Erinnerungszeichen in der Rathausstraße die 18 Namen der Lippstädter Opfer der Pogromnacht verlesen und Kerzen angezündet.
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Das Programmblatt der Veranstaltung zur Übersicht über die Schüler*innen-Beiträge: