Musik-Profil
Modell eines neigungsdiffernzierten Musikunterrichts in den Jahrgangsstufen 5 und 6
Der Musikunterricht in den Klassen 5 und 6 erfolgt als 3-stündiger neigungsdifferenzierter Wahlunterricht. Die SchülerInnen entscheiden sich nach eingehender Beratung und „Schnupperphase“ zu Beginn des 5. Schuljahres für eine der parallel angebotenen Klassen: die Bläserklasse, die Sängerklasse und die Keyboardklasse.
Die Bläserklasse ist ein Angebot in der Kooperation mit der Musikschule Lippstadt und daher für die TeilnehmerInnen nicht kostenlos. Für die Keyboard- und Sängerklasse entstehen keine. In allen drei Klassen wird in 2 Musikstunden überwiegend praktisch gearbeitet. In der dritten Stunde werden weitere curriculare Vorgaben umgesetzt (s. Curriculum des Faches Musik).
Bei der Bläserklasse wird eine der beiden Praxisstunden von den Instrumentallehrern der Musikschule übernommen, die die SchülerInnen in Kleingruppen auf ihren jeweiligen Instrumenten unterrichten. Dieser Unterricht ist ein fester Bestandteil des Stundenplanes und findet mit Ausnahme des E-Bass und Schlagzeugunterrichts im Schulgebäude statt. Die weitere Praxisstunde wird von der Lehrkraft der Schule erteilt und findet als Ensembleunterricht statt.
Die praktische Musikausübung steht in allen drei Musikkursen im Vordergrund. Auf spielerische Weise sollen jedem Schüler musikalische und damit auch persönliche Erfolgserlebnisse vermittelt werden. Ein hoher Motivationsgrad, eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer, Rücksichtnahme und Wertschätzung gegenüber anderen und dem Instrument und eine gestärkte Teamfähigkeit sind Beispiele für die Ergebnisse dieses Unterrichtsmodells.
Nach und auch schon während der zweijährigen Orientierungsstufe besteht die Möglichkeit, dass die SchülerInnen in den Arbeitsgemeinschaften der Schule ihre Fähigkeiten weiter ausbilden können und weitere Erfahrungen sammeln können. Die Schule bietet eine Big Band und deren Vorstufe „The New Generation“ an. Weitere Angebote sind der Schulchor und die Keyboard-AG „FunTASTEN“.
Die drei Musikprofilkurse und die Arbeitsgemeinschaften stellen ihre Arbeitsergebnisse regelmäßig bei Konzertauftritten vor.
Die Bläserklasse
Die SchülerInnen erlernen zeitgleich ein Blasinstrument (möglich sind: Flöte, Klarinette, Saxofon, Fagott, Trompete, Tenorhorn, Posaune, Tuba) oder ein Instrument der Rhythmusgruppe Schlagzeug/Mallets oder E-Bass.
Vorkenntnisse sind hierbei nicht erforderlich.
Die ersten Wochen werden vorwiegend auf Atem-, Ansatz- und Rhythmusübungen verwendet. Es schließen sich auch leichte Reaktions- und Dirigierübungen an. Die SchülerInnen lernen in einer Unterrichtsreihe zur Instrumentenkunde ihr jeweiliges Instrument in Bau und Tonerzeugung kennen und lernen es zu pflegen.
Nach dem Erlernen der ersten 5 Töne und grundlegender Notenwerte und Pausen können die SchülerInnen bereits nach kurzer Zeit Melodien im Quintraum spielen. Tonraum und Rhythmik werden dann zunehmend erweitert und in neuen Tonarten musiziert. Ein mehrstimmiges Spiel wird erfahrungsgemäß bereits nach einem halben Jahr erreicht.
Als Lehrwerk sind Bd.1 und 2 Essential Elements (De Haske) eingeführt. Das Lehrwerk umfasst ein sehr vielseitiges Repertoire verschiedener Gattungen und Stile. Grundlagen der Musiktheorie werden in Übungen und Erläuterungen eingeführt und praktisch umgesetzt.
Das Repertoire wird zunehmend durch weitere Literatur aus dem Segment Big Band und Blasorchester erweitert.
Notenmaterial und Instrumente werden von der Schule bereitgestellt. Die Ausleihgebühr für die Instrumente und die Gebühr für den Instrumentalunterricht betragen zur Zeit 31,00 Euro und werden monatlich eingezogen.
Die Sängerklasse(n)
Die Einrichtung einer Sängerklasse im Rahmen des neigungsdifferenzierten Musikunterrichts erweitert die jahrelange Tradition der erfolgreichen Chorarbeit der Schule. Dabei bildet die intensive Ausbildung des ‚ureigensten‘ Instruments des Menschen die Basis der Musikvermittlung.
Im Rahmen des schulinternen Lehrplans für das Fach Musik in den Jahrgangsstufen 5/6 umfasst die fundierte Ausbildung der Singstimme folgende Schwerpunkte.
- Gehörbildung
- Sprech- und Atemübungen
- Rhythmus- und Bewegungsübungen
- Theorie und Praxis der Stimmbildung
- Einübung musikalischer Fähigkeiten durch die relative Solmisation
- Hinführung zum mehrstimmigen Chorsingen
- die Erarbeitung von Liedgut aus unterschiedlichen Epochen und Kulturkreisen
- kreative Auseinandersetzung mit der eigenen Stimme auf kognitiver und emotionaler Ebene
Mit der Ausbildung der Stimme und dem Musizieren in der Klasse werden allgemeine musiktheoretische Grundlagen vermittelt (z.B. Intervalle, Tonleitern, Dreiklänge), die Bestandteil der inhaltlichen Schwerpunkte des schulinternen Lehrplans sind und den Kompetenzerwartungen im Fach Musik entsprechen.
Die Keyboardklasse(n)
Die Keyboardklasse stellt neben der Chorklasse und der Bläserklasse eine dritte Säule der musikalischen Grundausbildung in den Jahrgängen 5 und 6 dar. Die im theoretischen Bereich erlernten Grundelemente der Musik werden hier am Instrument praktisch erfahrbar und bekommen so für die Kinder Bedeutung. Da zunächst keine speziellen Techniken notwendig sind und das Keyboard als Instrument übersichtlich ist, stellen sich erste Erfolge schnell ein, sodass die Kinder bereits nach kurzer Zeit erste Melodien im Fünftonraum spielen können und auch das zweihändige Spiel noch innerhalb des ersten Jahres möglich ist. Anders als im klassischen Keyboardunterricht wird weniger mit den technischen Mitteln des Keyboards gearbeitet, sodass die Kinder bis zum Ende der Orientierungsstufe in der Lage sind, Melodien auch mit Begleitung der linken Hand eigenständig und ohne technische Hilfsmittel wie der Begleitautomatik des Keyboards zu spielen. Wichtig ist auch die Komponente des Zusammenspiels: in der Keyboardklasse lernen die Kinder von Beginn an, aufeinander zu hören und im Ensemblespiel zu interagieren.
Für eine erfolgreiche Teilnahme ist ein eigenes Keyboard notwendig, da im häuslichen Rahmen die Unterrichtsstücke regelmäßig vorbereitet und geübt werden müssen. Nur so kann ein gemeinsames Musizieren in Gruppen und im Ensemble ermöglicht werden. Bei Fragen zur Anschaffung eines geeigneten Instruments können die Musiklehrer jederzeit angesprochen werden.