Studien- und Berufswahlorientierung (StuBO)

Schwerpunkt Berufswahlvorbereitung

Die Europaschule Ostendorf-Gymnasium hat in den letzten Jahren  ihre Maßnahmen zur Studien- und Berufswahlorientierung weiter ausgebaut, um alle Schülerinnen und Schüler bei einer sinnvollen Berufswahl zu unterstützen.

Seit dem Schuljahr 2016/17 nimmt unsere Schule auch am Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) teil und nutzt die hiermit verbundenen Möglichkeiten einer Stärkung der Berufsorientierung.

Übersicht über den Prozess der Schulischen Studien- und Berufsorientierung nach KAoA[1]

Potenzialanalyse

Den Einstieg in die Berufsorientierung stellt in der Klasse 8 die Potenzialanalyse dar. Sie wird von einem hierfür anerkannten Bildungsträger durchgeführt (z.Zt. Ini Lippstadt; Stand Schuljahr 2021/22). Die Jugendlichen können hierbei ihre persönlichen Stärken im Hinblick auf die Lebens- und Arbeitswelt entdecken. Die Ergebnisse werden individuell ausgewertet und mit den Schülerinnen und Schülern besprochen.

Da uns die Zusammenarbeit mit den Eltern wichtig ist, wird am ersten Elternabend der Klassen 8 auch eine Informationsveranstaltung zur Berufs- und Studienorientierung an unserer Schule durchgeführt. Hier wird der Ablauf für die kommenden Jahre dargestellt und die Bundesagentur für Arbeit stellt ihre Beratungsmöglichkeiten vor.

Berufsfelderkundungen

Im Anschluss an die Potenzialanalyse haben alle Schülerinnen und Schüler im zweiten Halbjahr der 8. Klasse die Möglichkeit, an drei verschiedenen Tagen drei Berufsfelder kennenzulernen. Die Ergebnisse der Potenzialanalyse können hierbei eine gute Orientierung sein und bei der Auswahl geeigneter Plätze helfen.

Eine Teilnahme am Girls and Boys Day ist in der Regel für alle Klassenstufen möglich.

In der Klasse 9 findet ein zweiwöchiges Schülerbetriebspraktikum statt.
Bei der Auswahl geeigneter Betriebe für die Berufsfelderkundungen werden wir durch außerschulische Partner – insbesondere durch das Matchingportal des Kreises Soest – unterstützt. Das Betriebspraktikum wird im Rahmen des Politikunterrichts betreut.

In den Klassen 8 und 9 gibt es halbjährlich Beratungsangebote für alle Schülerinnen und Schüler, die den persönlichen Prozess der beruflichen Orientierung unterstützen sollen. Unterlagen für die Betriebspraktika stehen hier zum Download zur Verfügung.

In der Sekundarstufe II führen wir das Landesvorhaben KAoA weiter mit dem Ziel, dass im Laufe der Oberstufe alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeiten bekommen, eine realistische Anschlussperspektive für eine Berufsausbildung oder ein Studium zu entwickeln. Um dieses zu erreichen, stehen für jede Schülerin und jeden Schüler in der Einführungsphase und der Qualifikationsphase I drei Workshoptage zur Verfügung, um die eigene berufliche Orientierung zu reflektieren und individuelle Perspektiven für das „Nach der Schule“ zu entwickeln und zu prüfen. Dieser Prozess wird durch die dreiwöchige Praxisphase am Ende der Einführungsphase ergänzt und gestärkt. Ganz im Sinne des Europagedankens unterstützen und ermutigen wir unsere Schülerinnen und Schüler dahingehend, die Praxisphase im Ausland zu absolvieren. Neben einem klassischen Betriebspraktikum sind auch Hochschulpraktika oder die Aufteilung der Praxisphase auf mehrere Berufsfelder möglich.

In der Qualifikationsphase konkretisiert sich das Angebot zur Studien- und Berufsorientierung dahingehend, dass durch die Teilnahme an Veranstaltungen und Vorlesungen im Rahmen des Hochschultages der Universität Münster und der Fachhochschule Hamm/Lippstadt eine praktische Orientierung in Bezug auf die Studienwahl ermöglicht wird. Die Studienkundliche Vortragsreihe, verschiedene fachbezogene Exkursionen, die Veranstaltung „Wege nach dem Abitur“ durch die Arbeitsagentur und weitere Informationsangebote, die die Schülerinnen und Schüler individuell wahrnehmen können, ergänzen den Prozess.

Die Beratungsangebote aus der Sekundarstufe I werden durch regelmäßige Sprechstunden und Beratungen durch einen Berufsberater der Arbeitsagentur und fortgeführt. In der Sekundarstufe II wird die Beratung dahingehend erweitert, dass im Zuge von Fach- und Leistungskurswahlen aber auch innerhalb der Projektkurse, bzw. bei den Facharbeiten die berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler in den Blick genommen und reflektiert wird.

[1] Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW

Exkursion der 8ten Klassen zur DASA – Arbeitsweltausstellung in Dortmund

Im Rahmen der Studien- und Berufswahl fand für die 8ten Klassen der Europaschule Ostendorf-Gymnasium im Februar eine Exkursion zur DASA nach Dortmund statt. Das Museum wurde 1993 unter dem Namen Deutsche Arbeitsschutzausstellung eröffnet. Heute trägt es den Namen Arbeitswelten und informiert anschaulich über diese.

Eine Zeitung wird gedruckt: Die Schüler*innen erfuhren, welche Lautstärke so eine Presse erreichen kann. Im Bild stand die Presse gerade still und die Schüler*innen stellten eifrig Fragen.

Doch nicht nur hier wurden ihnen vor Augen bzw. Ohren geführt wie geräuschintensiv und lärmbelastend und letztendlich gesundheitsgefährdend industrielle Produktion für die Arbeiter war und in weiten Teilen noch immer ist. Die globale Produktion von Gebrauchsgegenständen und Konsumgütern in Schwellenländern und hier fehlende oder mangelhafte Umsetzung von Standards im Einsatz von Chemikalien im Rahmen des Arbeitsschutzes wurde in den Blick genommen. Daneben durfte die Demonstration des Arbeitsalltags im Ruhrgebiet zu Hochzeiten der Stahlindustrie in Dortmund natürlich auch nicht fehlen.

Wie bedeutend technische Revolutionen sind erfuhr die Klasse 8c weiter beim Buchdruck. Sie durften sich auch selber als Drucker ausprobieren.

Im Tower übernahmen die Schüler*innen als Fluglotsen das Kommando. Nach dem Motto, viele Augen sehen mehr als zwei!

Die Ausstellungsinhalte führten die Schüler*innen durch die Jahrhunderte seit dem Beginn der Industrialisierung bis in unsere heutige digitale, eng vernetzte Dienstleistungsgesellschaft. Der Ausstellungsabschnitt zur Kinderarbeit im Zuge der Industrialisierung in Europa zeigte den Schüler*innen sehr deutlich, die breite Relevanz des Themas.

Der Sprung in ihre Lebenswirklichkeit, welche Möglichkeiten diverse Apps und soziale Medien nutzen, um Daten zu erheben und zu verwalten, wurde ihnen daneben zunächst spielerisch vermittelt. Verschiedene Anwendungen der Bildbearbeitung und -verarbeitung wurden ausprobiert. Diese zeigten dann auch, wie anhand von Fotos mithilfe von Software sekundenschnell Informationen über Alter, Größe, Geschlecht und weitere Merkmale generiert werden und dann der Person auf dem Foto automatisch zugeschrieben werden. Die Schüler*innen merkten kritisch an, dass wir kaum Einfluss bei der Erstellung und der Verwendung dieser Profile durch andere haben.

Fotos und Gestaltung: 8c in Begleitung von Kristina Hölker