Mittelstufe

Besonderheiten der Mittelstufe

Die Mittelstufe ist eine aufregende Phase im Schulleben, die sich durch eine Erweiterung des Fächerkanons und besondere Entwicklungsprozesse auszeichnet. Neben steigenden Leistungsanforderungen meistern die Schülerinnen und Schüler wichtige Schritte in ihrer Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung. Zudem umfasst die Mittelstufe zwei wichtige Übergangsphasen: Die Versetzung in die 7. Klasse des Gymnasiums bestätigt die Fortsetzung der gymnasialen Laufbahn, und der Abschluss der 10. Klasse berechtigt zum Besuch der gymnasialen Oberstufe.

Die Klassenleitungsteams der Erprobungsstufe begleiten die Schülerinnen und Schüler auch in die 7. Klasse, während neue Klassenleitungen in der 8. Klasse die pädagogische Arbeit fortsetzen und Orientierung für die Mittelstufe und den Übergang in die Oberstufe bieten.

Unterricht

Der Unterricht in der Mittelstufe knüpft an die Erprobungsstufe an, legt jedoch einen stärkeren Fokus auf selbstreflektiertes und selbstorganisiertes Lernen. Unser Ziel ist es, den Lernenden durch Unterricht, Erziehung und individuelle Beratung die Werkzeuge zu geben, um ihre Lernprozesse erfolgreich und zunehmend eigenverantwortlich zu gestalten. Die Anforderungen werden vielfältiger und differenzierter, was sich auch in der größeren Anzahl der Fächer zeigt.

Ab Klasse 7 wird der Fächerkanon um das Fach Chemie erweitert. Während die Fächer Erdkunde, Geschichte, Biologie, Politik, Kunst und Musik in den Klassen 7 und 8 nicht durchgängig unterrichtet werden, sind in Klasse 10 alle Fächer verpflichtend.

Im zweiten Halbjahr der Klasse 8 werden landesweit Lernstandserhebungen in Deutsch, Englisch und Mathematik durchgeführt. Diese dienen der Diagnostik und Qualitätssicherung, ohne Benotung, und bieten Einblicke in das Kompetenzniveau im Vergleich zur Klasse und landesweit.

Wahlpflichtbereich II

In den Klassen 9 und 10 wird der Fächerkanon durch Differenzierungskurse ergänzt. Die Schülerinnen und Schüler können eine dritte Fremdsprache (in der Regel Spanisch) oder eine Fächerkombination wählen. Diese Wahlmöglichkeiten entsprechen den Interessen der Lernenden und fördern fächerübergreifendes Arbeiten sowie die Selbstständigkeit und Lernbereitschaft.

Informationsveranstaltungen im 2. Halbjahr der Klasse 8 bieten umfassende Einblicke in die Wahlkurse und Beratung durch Fachlehrer*innen.

Das Angebot umfasst neben Spanisch auch Europa, Informatik, Biologie/Sport, Angewandte Naturwissenschaften und je nach Wahlverhalten Französisch. Ziel ist die Vermittlung von erweitertem Grundlagenwissen zur Ergänzung und Vertiefung der Pflichtfächer. 

Bilingualer Unterricht

Mit der 7. Klasse startet der bilinguale Unterricht. In Klasse 7 wird Erdkunde, in Klasse 8 Geschichte und in Klasse 9 und 10 werden beide Fächer zweistündig unterrichtet. Ein Highlight ist die einwöchige Klassenfahrt nach England am Ende der 9. Klasse, wo die Schülerinnen und Schüler in Gastfamilien untergebracht sind und ihre Sprachkenntnisse praktisch anwenden können. 

Versetzungen und Abschlüsse

Die Versetzungsordnung ist in der APO-SI festgelegt. Bei Nichtversetzung besteht oft die Möglichkeit einer Nachprüfung, die am Ende der Sommerferien stattfindet. Mit der Versetzung am Ende der 9. Klasse erwerben die Schülerinnen und Schüler einen Abschluss, der dem Hauptschulabschluss nach Klasse 9 vergleichbar ist. Der Mittlere Schulabschluss (MSA-GYM) wird am Ende der 10. Klasse erreicht, wo auch die zentralen Prüfungen (ZP10) in Deutsch, Englisch und Mathematik stattfinden.

Beratung

Die Eigenverantwortung für den Lernprozess liegt bei den Schülerinnen, doch Lehrerinnen bieten beratende und begleitende Unterstützung. Im Klassenteam werden Absprachen getroffen, ggf. unter Einbeziehung der Schulsozialarbeiterin oder externer Beratungsstellen. Das Konzept des Schüler*innensprechtages wird auch in der Mittelstufe fortgeführt, akzentuiert jedoch neben der fachlichen Beratung auch die Fähigkeit zur Selbstreflektion.

Laufbahnentscheidungen werden in der Mittelstufe bei der Wahl des Wahlpflichtfaches in Klasse 8 und der Oberstufenkurse in Klasse 10 getroffen. Informationen und Beratung erfolgen durch Klassen- und Fachlehrer*innen sowie Beratungslehrer*innen der Oberstufe.

Folgender Überblick zeigt die Vielfältigkeit der Beratung von Eltern und Schüler*innen:

  • Informationsveranstaltungen für Eltern und Schüler*innen für die Kurswahl im Wahlpflichtbereich
  • Informationsveranstaltungen für Eltern und Schüler*innen für die Kurswahl in der Oberstufe
  • Beratungsgespräche mit den Eltern bezüglich der Lern- und Förderempfehlungen und der Förderpläne nach den Halbjahreszeugnissen
  • Beratungsgespräche im Rahmen der Studien- und Berufswahlorientierung
  • Individuelle Lernberatung
  • Individuelle Beratungsgespräche mit Schüler*innen und/oder Eltern in besonderen schulischen oder schulisch bedingten Problemsituationen durch die Fachlehrer*innen, Klassenlehrer*innen, die Mittelstufenkoordinatorin und/oder die Schulsozialarbeiterin 

Studien- und Berufswahlvorbereitung

Das landesweite Projekt KAoA (Kein Abschluss ohne Anschluss) fördert ab Klasse 8 eine systematische Studien- und Berufsorientierung. Ziel ist es, verschiedene Berufsfelder kennenzulernen und Perspektiven für die Zeit nach der Schule zu entwickeln.

Die Potenzialanalyse in Klasse 8, Berufsfelderkundungstage, ein zweiwöchiges Praktikum in Klasse 9 und ein dreiwöchiges Praktikum in der Einführungsphase sowie individuelle Beratungen sind zentrale Bausteine der Berufsorientierung.

Arbeitsgemeinschaften

Neben dem regulären Unterricht gibt es eine große Anzahl an Arbeitsgemeinschaften, die in der 7. Stunde bzw. nachmittags stattfinden. Sie umfassen Angebote im musisch-künstlerischen, mathematisch-naturwissenschaftlichen, sprachlichen, sportlichen und sozialen Bereich. Die Teilnahme ist freiwillig und wird auf dem Zeugnis vermerkt.