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„Die Musik war der Motor“ — Oberstufen-Kunstkurse präsentieren „Farben und Klänge“ im Kunstturm

Dass bildende Kunst und Musik eine interaktive Beziehung eingehen, das haben die Schüler der Oberstufen-Kunstkurse des Gymnasium Marienschule und des Ostendorf-Gymnasium bei einem gemeinsamen Projekt erfahren. Mit der Vernissage „Farben und Klänge“ fand am Dienstag die Vernissage im Lippstädter Kunstturm statt.

Klangfarben und Farbklänge, Variation und Modulation, Rhythmus und Dynamik — Begriffe wie diese zeigten, wie Musik und Malerei, Klänge und Farben miteinander verzahnt sind. „Die Musik war der Motor für die Entstehung der gestalterischen Arbeiten“, erläuterten die Schülerinnen Lisa und Katharina. Ob Stillleben oder Porträt, Impressionismus oder Expressionismus: Mittels unterschiedlicher Bildverfahren haben sich die Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Darstellungsweisen zum Begriff „Dynamik“ intensiv mit dem Motiv „Musikinstrumente“ auseinandergesetzt.

So etwa sind Werke zu sehen, in dem der James-Bond-Film „Casino Royale“ illustriert wurde. Passend dazu interpretierte bei der Eröffnung die Bigband des Ostendorf-Gymnasiums unter der Leitung von Bettina Losse neben mitreißenden Pop-Arrangements die Bond-Titelmelodie „Skyfall“ auf sehr eindringliche Weise, harmonisch dicht und dynamisch wirkungsvoll. Die jungen Musikerinnen und Musiker ließen eine auffallende Musikalität entdecken, allen voran die Sängerin Mia Sprick.

Noch dazu gewähren Schülerinnen und Schüler der Q1 Einblicke in den Musikunterricht. In Anlehnung an den Zwölfton-Komponisten Arnold Schönberg präsentieren sie eine vom tonalen Dur-Moll-System losgelöste Komposition, die beim Rundgang durch die Ausstellung über Kopfhörer zu hören ist. Das innere Streitgespräch Schönbergs verdeutlichte ein kleines Schauspiel, in dem Engel und Teufel die konträren Gedanken des Komponisten widerspiegelten.

Die Umsetzung nach verbindlichen Bewertungskriterien war eine Herausforderung für die jungen Künstler. Die prozesshafte Entwicklung, in der die Gesetzmäßigkeiten und der Wunsch, ein individuelles, ausdrucksstarkes Werk zu kreieren, in Einklang gebracht werden mussten, zeigen die Kompositionsskizzen. „Kunst ist, mit dem Betrachter in Kommunikation zu treten“: Dieses Zitat nach David Hockney sei ihre Intention gewesen, betonten die Schülerinnen in ihrer Einführung, in der sie sich auch bei ihren Lehrerinnen Regina Henke (Ostendorf) sowie Gaby Ibing-Heinemann und Marie Hüser (Marienschule) bedankten.

„Kunst braucht Begeisterte“, meinten diese unisono, wonach sich eine große Schar Besucher aufmachte, die Werke näher zu betrachten und mit den jungen Künstlerinnen und Künstlern in illustrer und inspirierender Runde zu feiern. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 9. Oktober, von 16 bis 18 Uhr zu sehen.

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Musik und Malerei passen gut zusammen. Foto: Heier

Quelle: Der Patriot, 07.10.2016