Berichte  
Schüleraustausch mit Lens – Eindrücke vom Frankreichaustausch

Es ist so weit. Mein erster Frankreichaustausch steht bevor und ich habe ein bisschen Respekt davor, obwohl ich, Thore, in der neunten Klasse bereits seit 3 ½ Jahren Französisch lerne. Vom Evangelischen Gymnasium aus geht es nach Lens, Nordfrankreich. Dort leben die Sch‘tis. Wer den Film „Willkommen bei den Sch‘tis“ im Kino gesehen hat, könnte Vorurteile entwickelt haben, die aber in keinster Weise zutreffen werden.

Nach 8 Stunden Fahrt sind wir am Nachmittag in Lens angekommen und ich habe meine beiden Austauschpartner kennengelernt. Zwei, weil ich auch zwei Jungs aufnehmen werde, da mehr Franzosen nach Deutschland kommen möchten als jetzt umgekehrt nach Frankreich.

Beide Familien waren sehr nett, die Unterkunft war sehr sauber, bei Theo habe ich das Zimmer des Bruders bekommen, bei Amnaye habe ich in seinem Zimmer übernachtet. Natürlich gab es Sprachschwierigkeiten, aber ein bisschen Englisch kann ja fast jeder 😉 Theos Mutter hat mir ihren leckeren gâteau au chocolat versprochen, falls ich wieder nach Lens komme.

Am Lycée Saint Paul geht die Schule 6 Tage von Montag bis Samstag, bis auf Mittwoch und Samstag sogar bis 17 Uhr, wobei danach noch mindestens zwei Stunden Hausaufgaben anstehen. Ich bin froh, dass ich nicht dauerhaft in Frankreich zur Schule gehen muss.

Das Unterhaltungsprogramm für uns Austauschschüler bestand aus Lasertag, Bowlen und Kartfahren. Ein Ausflug ins benachbarte Lille mit einer Stadtführung war genauso interessant wie der Besuch des Koezio, einer Halle, in der man als Team mehrere Rätsel lösen muss. Am Abend ging es zur Party im Lycée Saint Paul, wo die Schulband ein Rockkonzert gab. Am letzten Tag fuhren wir deutschen Schüler nach Vimy zu den Gräbern der im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Frankreich und Deutschland. 

Klar, dass man auch ein paar kleinere negative Erfahrungen auf so einem Schüleraustausch macht, aber ein Einblick in eine fremde Kultur ist immer interessant. Ich bin gespannt auf den Besuch meiner Austauschpartner in Lippstadt. Amnaye, der wegen eines Skiunfalls vorübergehend im Rollstuhl sitzt, wird dann hoffentlich wieder gehen können.

Thore Pankewitz