Berichte
ERASMUS-Treffen in Empoli
Vom 18. – 22. März 2018 fand das letzte der vier ERASMUS-Treffen zum Projekt „SIMPLe“ statt. Gastgeber war die Schule „Il Pontormo“ in Empoli, in der Nähe von Florenz.
Am frühen Sonntagmorgen ging die Reise für die Deutschen los: Lina Bukow, Annika Romberg, Madeleine Hesse, Johanna Grüne und Thore Pankewitz trugen ihre Plakate vom Wettbewerb „Science Fair“ mit. Da die Ankunft erst am frühen Abend erfolgte, wurden die Schüler in ihre Gastfamilien entlassen, während sich die Kollegen aus Schweden, Holland, Italien, Frankreich und Deutschland zum Essen trafen. Für viele war es ein Wiedersehen unter Bekannten, für wenige ein erstes Kennenlernen.
Der Montag stand ganz im Zeichen der Arbeit. Die Schüler nahmen an verschiedenen naturwissenschaftlichen Projekten teil, erarbeiteten ein DNA-Modell, befassten sich mit dem Mol-Begriff sowie der Viskositätsmessung verschiedener Flüssigkeiten. Am Nachmittag bereiteten sie eine Präsentation dazu vor. Ein gemeinsamer Besuch des paläontologischen Museums in Empoli rundete den offiziellen Tag für die Schüler ab.
Die Lehrer wurden zunächst von der Schulleitung begrüßt und erhielten einen Einblick in das italienische Bildungssystem. Dann galt es, beim „job shadowing“ den Unterricht der italienischen Kollegen zu besuchen und zu evaluieren.
Am Nachmittag wurden die Ergebnisse präsentiert und zusammengefasst und die bisher bei allen Treffen erarbeiteten Methoden und Ziele noch einmal besprochen. Im Rahmen von „Science: Independence + Motivation + Products + Learning = easily“ (SIMPLe) hatten die Kollegen aus den verschiedenen Länder mit ihren Schülern Filme und Arbeitsaufträge zur eigenständigen Erarbeitung im naturwissenschaftlichen Unterricht entwickelt. Für das Treffen in Italien wurde in allen Ländern der Wettbewerb „Science Fair“ durchgeführt und ein gemeinsamer Bewertungsbogen für die am nächsten Tag präsentierten Gewinnerergebnissen der einzelnen Schulen entwickelt.
Am Dienstag stellten dann die Schüler ihre Wettbewerbsbeiträge vor. In fließendem Englisch erklärten sie ihre Fragestellung und Vorgehensweisen und zeigten stolz ihre Ergebnisse.
Fragen, wie „Kann man die Welternährung durch Anbau von Nutzpflanzen auf salzhaltigen Böden verbessern?“, „Welche Tüten werden am schnellsten kompostiert?“, „Reicht das Regenwasser zu Füllung eines neu angelegten Teiches“ und „Wie kann man eine Kühlung ohne Strom erzeugen?“, sind nur einige Beispiele für die interessanten und tatsächlich auch relevanten Fragestellungen, denen die Schüler nachgegangen waren. Lehrer wie Schüler erhielten einen Bewertungsbogen, um die Gewinner zu ermitteln. Das Rennen dabei war knapp, waren doch alle Beiträge auf ihre Art und Weise gut durchdacht und präsentiert. Eine der drei Beiträge der Europaschule Ostendorf-Gymnasium schaffte es auf den dritten Platz: Madeleine Hesse, Lina Bukow und Annika Romberg überzeugten die Jury mit ihrem Experiment zur Kompostierung verschiedener Plastik- und Papiertüten.
Nach der Siegerehrung zeigten die Schüler ihre Ergebnisse vom Vortag, auch hier mit überzeugenden Englisch- und PC-Kenntnissen. Nach einem großen Buffet mit typischen italienischen Spezialitäten fuhren Lehrer und Schüler zum Observatorium nach Florenz. Ein kurzer Ausstieg auf einem Aussichtspunkt gewährte einen Blick über die nächtliche Stadt, bevor es zu Fuß noch ein Stück bergauf ging. Leider war das Wetter regnerisch, sodass keine direkte Beobachtung durch das Teleskop möglich war. Ein Vortrag aber über das antike Fernrohr und eine Animation über das Auffinden neuer Sterne vermittelte einen guten Einblick in die Bedeutung und Arbeitsweise der heutigen Astronomie.
Der dritte Tag wurde mit einem Ausflug in die größte Tropfsteinhöhle Europas belohnt. Fast auf 3000 Meter Höhe ging es in Levignani fast 2 km tief in den Berg. 1800 Stufen mussten genommen werden, um die gewaltigen Ausmaße der Höhle mit ihren riesigen und vielfältigen Stalaktiten und Stalagmiten zu erfassen.
Am Nachmittag blieb noch Zeit für einen Bummel durch Pisa. Erster Anlaufpunkt war der schiefe Turm, wo natürlich die obligatorischen Fotos geschossen wurden. Eine kleine Führung durch das alte Zentrum vermittelte in erster Linie einen Eindruck davon, wie stark diese Stadt von Touristen besucht wird.
Den letzten Abend trafen sich die Austauschschüler bei einer Gastfamilie zu einer Abschiedsparty, die Lehrer in einem Restaurant zu einem gemeinsamen Essen und letzten Austausch. Die Abreise am nächsten Tag ermöglichte noch einen Bummel durch Florenz. Auch hier war der erste Eindruck, dass die Stadt von Touristen dominiert wird.
Bleibende Eindrücke von der Fahrt.
- Ein Austausch mit anderen Ländern ist in jeder Hinsicht spannend
- Wir können gegenseitig viel voneinander lernen
- Die Verständigung klappt gut und hängt nicht nur von einer gemeinsamen Sprache ab
- Die italienische Küche schmeckt wunderbar
Zusätzliches Gewicht hatten dann auch alle nicht nur durch die Pasta in ihren Koffern, sondern auch an den Hüften.
U. Scherberich-Rodriguez