Berichte  
Wechsel zwischen Sprachen

Ehemalige des bilingualen Zweigs am Ostendorf-Gymnasium über Erfahrungen
„Wenn Worte meine Sprache wären“, heißt es in dem Lied von Tim Bendzko. Worte und Sprache sind das zentrale Thema im Forum des Ostendorf-Gymnasiums am gestrigen Mittwoch gewesen. Denn zum Europatag am 9. Mai lud die Europaschule nicht nur die weiterführenden Europaschulen des Kreises, sondern auch ehemalige Schüler des bilingualen Zweigs der Schule ein.
Diese berichteten über ihre Erfahrungen mit dem zweisprachigen Abitur im Studien- und Berufsleben. Einig waren sich dabei alle zehn Ehemaligen: Das bilinguale Abitur mit der C1-Sprachzertifizierung hat auf jeden Fall geholfen, sei es bei der Aufnahmeprüfung an der Uni, der Bewerbung für ein Auslandssemester, einen Job oder eben im Studium. Zudem sei die Hemmschwelle, einfach mal auf Englisch zu reden, niedriger und das wechseln zwischen den Sprachen einfacher, berichteten die Ehemaligen.
Allerdings gab es auch Verbesserungsvorschläge seitens der ehemaligen Schüler. Der Dialog sei beispielsweise besonders wichtig. Nicht immer nur auswendig gelernte Vorträge, sondern einfach mal eine spontane Diskussionsrunde sei wünschenswert. Das habe sich jedoch schon verbessert, kam es von den anwesenden Schülern zurück.
Auch die Ausweitung des bilingualen Zweigs auf die Naturwissenschaften – bisher wird in Geschichte und Erdkunde zweisprachig unterrichtet – sei eine Idee, hieß es mit Blick auf Schulleiterin Gaby Lütkehellweg.
Ganz nach dem Motto des Tages „Don’t stay single – go bilingual“ (einfach übersetzt: nicht einsprachig, sondern zweisprachig Lernen) ging es für die Schüler – unter anderem auch vom Lippe-Berufskolleg, des Aldegrever-Gymnasiums Soest, des Hubertus-Schwarz-Berufskollegs und der Europaschule Gymnasium Warstein – nach der Gesprächsrunde in verschiedene Workshops. Dort spielten sie zum Beispiel Spiele wie Tabu oder Stadt, Land, Fluss – nur eben auf Englisch. „Das soll eine lockere Runde hier werden“, erklärte Lehrer Marc Ernst.
Zudem soll es für die Schüler bald sogenannte Virtual-Reality-Brillen geben. Damit sollen die Schüler auf Entdeckungsreise gehen. Mit der Brille und einer App auf dem Smartphone – das in die Brille gesteckt wird – können sich die Schüler beispielsweise die Grenze zwischen Mexiko und den USA angucken. „Wir Lehrer fungieren als Tour-Guide und geben den Schülern Beobachtungsaufträge“, erklärt Europakoordinatorin und Englischlehrerin Janine Brand.
Da die Brillen für eine ganze Klasse zu teuer sind, bekommt das Ostendorf Gymnasium einfache, günstige Cardboard-Brillen, in die das Handy gesteckt wird. Diese bestehen aus einem Papp-Gestell mit zwei Linsen. Um die Brillen für 45 Minuten Unterricht einsetzen zu können, muss allerdings das Wlan in der Schule erst ausgebaut werden – das funktioniert nämlich noch nicht flächendeckend.

Ehemalige Schüler des bilingualen Zweigs am Ostendorf-Gymnasium sprachen am Europatag über ihre Englisch-Erfahrungen in Studium und Beruf.
Dazu wurden sie von den Schülern Sven Loose und Jakob Grauthoff (4. u. 5. v.l.) befragt.
Foto und Artikel von Lea Deimel
Quelle: Der Patriot, 10.05.2018