Berichte  
„Ein brillanter Geist“

Quelle: Der Patriot, 21. September 2018

Tagung am Ostendorf-Gymnasium beleuchtet Wirken des Naturwissenschaftlers Hermann Müller

Um das Leben und Wirken des Naturforschers Hermann Müller dreht sich die Lippstädter Erinnerungstagung.
Foto: Cegelski

LIPPSTADT Er war ein bedeutender Naturwissenschaftler und Realschullehrer in Lippstadt: Hermann Müller. Zu seinem 135. Todestag veranstaltet das aus seiner Schule hervorgegangene Ostendorf-Gymnasium gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie Bonn derzeit eine Erinnerungstagung unter dem Thema „Biologie und Pädagogik“ – mit einem besonderen Höhepunkt.
Wissenschaftler, Interessierte und Nachfahren des bedeutenden Naturwissenschaftlers Hermann Müller (1829 bis 1883) sind nach Lippstadt gekommen, um sich mit dem Leben und Wirken Müllers zu beschäftigen. „Er war ein bedeutender Naturwissenschaftler und ein brillanter Geist“, sagte Gaby Lütkehellweg, Schulleiterin des Ostendorf-Gymnasiums, bei der Eröffnung der Tagung. Müllers Lehrmethode – ein anschaulicher, fächerübergreifender Unterricht – sei heute noch aktuell, sein Lehrplan sei mehr als eine Erinnerung.
Mit seinem Wirken hat Müller Geschichte geschrieben: Er ließ als erster Pädagoge Charles Darwins Evolutionsgedanken mit in den Unterricht einfließen. Lehrer Michael Morkramer blickte auf den „Lippstädter Fall“, der Müller damals in der Stadt nicht nur Zuspruch einbrachte. „Hier sind die Fetzen geflogen“, so Morkramer. Auch in der Presse.
Michael Morkramer war es auch, der im Februar 2012 die Müller-AG am Ostendorf-Gymnasium gründete. Sechs Schülerinnen – mittlerweile sind es noch vier – beschäftigen sich unter seiner Leitung seither mit dem Leben und Wirken des Naturwissenschaftlers. Unter anderem auch mit seinen Tagebüchern.
Um die persönlichen Aufzeichnungen geht es unter anderem am heutigen Freitag, 21. September. Sie wurden in mühevoller, jahrelanger Arbeit übersetzt. Eine Abschrift der Tagebücher, die im Zoologischen Forschungsmuseum Koenig in Bonn aufbewahrt werden, werden an Müllers Nachfahren übergeben, die extra nach Lippstadt gekommen sind, um an der Tagung teilzunehmen. cc