Berichte
Ingenieur – ein Beruf für die Zukunft
Ehemalige des Ostendorf-Gymnasiums informieren über Ingenieurberufe
Längst vorbei sind die Zeiten, in denen Ingenieure einsam tüftelnd vor ihren Erfindungen oder komplizierten Aufgaben saßen. Das heutige Bild sieht völlig anders aus. Ingenieure arbeiten im Team und entwickeln spannende Projekte, sind mobil und können weltweit arbeiten und reisen, kommunizieren mit Kunden und Kollegen, sind Querdenker und kreative Köpfe, bewegen viel und sind immer nah am Geschehen. Kaum ein Berufsbild hat sich so entwickelt wie das der Ingenieurwissenschaften! So nachzulesen in einem Beitrag der Universität Duisberg-Essen.
So stand die diesjährige Informationsveranstaltung im Rahmen der Reihe „Ehemalige informieren“ am 11.Februar unter dem Thema „Ingenieurberufe“.
In seiner Begrüßung konnte Werner Schnelle, Vorsitzender des Vereins der Ehemaligen des Ostendorf-Gymnasiums, die Referenten Hartwig Baucks (Wirtschaftsingenieur), Daniel Siekmann (Elektroingenieur) und Udo Wallmeier (Maschinenbauingenieur) sowie mit Frank Engler von der Agentur für Arbeit Meschede-Soest den Moderator der Podiumsdiskussion vorstellen.
Schnell waren die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Mathematik und Physik der Q1 sowie weitere Interessierte der Oberstufe des Ostendorf-Gymnasiums gebannt von den individuellen und z.T. sehr persönlichen Erfahrungen, die die einzelnen Referenten nach dem Abitur im Studium und danach in dem jeweiligen Berufsfeld gemacht hatten.
Übereinstimmend wurde deutlich, dass in den mehr als 2000 Studiengängen für Ingenieurberufe allein in Deutschland nicht nur Mathe- und Technikfreaks ganz nach ihren Neigungen den richtigen Studiengang – auch im Rahmen eines dualen Studiums – wählen können. Die Ausbildung an deutschen Hochschulen gilt sogar als mit führend weltweit. Zudem sei das Spielfeld der Ingenieurwissenschaften riesig, denn fast überall ist das Wissen von Ingenieuren gefragt. So hat der Ingenieurberuf viele Facetten. Und da das Wissen der Menschheit ständig wächst und die Herausforderungen zunehmen, wachsen auch die Aufgabenbereiche für Ingenieurinnen und Ingenieure.
Wie im Überblicksvideo über Ingenieurwissenschaften zu Beginn der 90-minütigen Veranstaltung angesprochen, wurde auch im weiteren Verlauf der äußerst informativen Podiumsdiskussion deutlich, dass Ingenieur zu werden und zu sein sicherlich sehr attraktiv ist. Was aber ganz wichtig dabei ist, ist, dass man für sich selber entdeckt, dass er Spaß bringt, denn man kann eben eine sehr große Leistung nur erbringen, wenn man auch den Willen dazu hat. Also nur aus der Perspektive, dass die Karrierechancen exzellent sind, sich mit einer Thematik zu befassen, die einem eigentlich „die Nackenhaare hochstellen lässt“, wäre keine gute Entscheidung!
Im Rahmen von Nachfragen aus dem Plenum kristallisierten sich dann u.a. auch die schon oben angesprochenen Sachverhalte und Anmerkungen heraus. Dass man Mathematik braucht, ist wohl jedem klar und kann schon bei Kinder-Robotik-Kursen festgestellt werden, so ein junger Professor im Einführungsvideo.
Mathematik und die Beherrschung von weiteren elementaren Grundlagen sind nun einmal wichtig auch z.B. für die Kommunikationselektronik im Zeitalter der Digitalisierung (Daniel Siekmann). Aber vielen in der Schule sei nicht bewusst, wozu sie z.B. „Sinus“ und „Kosinus“ oder eine Funktionsuntersuchung benötigen. Deshalb gibt es an den Hochschulen und Universitäten noch eine etwas andere Einführung der Mathematikinhalte.
Vermutlich werden einige Zuhörerinnen und Zuhörer mit Erleichterung aufgenommen haben, dass man nicht unbedingt in der Schule ein Mathe-Ass sein muss, um erfolgreich ein Ingenieurstudium absolvieren zu können. Wichtig ist eher, dass man eine gewisse Neugier und Interesse im jeweiligen Ingenieurfach und an Technik allgemein hat, dass man offen darauf zugeht und sich nicht abschrecken lässt. Demnach ist es entscheidend, dass man vor Mathematik keine Angst haben darf. Man muss auch nicht unbedingt einen Mathematik-Leistungskurs in der Oberstufe gehabt haben. Andererseits hilfreich sei er schon.
Konzentriert und mit ungewöhnlich starkem Interesse verfolgten die Schülerinnen und Schüler die kompetent und z.T. auch emotional vorgetragenen Ausführungen der Referenten. Besonderen Dank gebührt dabei auch der souveränen Moderation des Abiturientenberaters Frank Engler.
Zum Schluss hatten die Schülerinnen und Schüler noch die Gelegenheit, in Einzelgesprächen individuelle Fragen mit den Referenten abzuklären. Wenn man abschließend das so sagen darf, war es eine rundum gelungene Veranstaltung.
Werner Schnelle