Berichte  
Europaabgeordneter Peter Liese stellt sich den Fragen der Ostendorf-Schüler

Quelle: Der Patriot, 21.06.2022

VON FRIEDERIKE STUCKENSCHNEIDER

Mit Dutzenden Fragen durften Neuntklässler des Europagymnasiums Ostendorf jetzt einen Abgeordneten des Europäischen Parlaments löchern: Dr. Peter Liese. Vor allem die Themen Klimaschutz und Flüchtlingspolitik interessierten die Schüler brennend. „Das Schönste an diesem Job ist es, mit Kindern über die Zukunft von Europa zu
diskutieren“, sagte Peter Liese. Aus diesem Grund und „um junge Menschen für Europa zu begeistern“, ist der
57-jährige Politiker und Arzt an vielen Schulen unterwegs und offen für jede Frage. Besonders das Thema Klimaschutz
sorgte im Forum für Diskussionen zwischen Schülern und Abgeordnetem.Laut Schülern werden Klimaziele nach hinten geschoben, wie beispielsweise der Kohleausstieg oder erst gar nicht umgesetzt, wie der Umstieg auf Windenergie. Dem konnte Peter Liese widersprechen und zählte errungene
Erfolge seiner Partei, der CDU, und die von Deutschland und ganz Europa auf. Beispielsweise die Einführung von Thermostaten an Heizungen, die den CO2-Ausstoß von 15 Millionen Autos sparen. Beim Kritikpunkt Windenergie konnte er der Schülerin nur zustimmen. Damit gaben sich die Jugendlichen aber noch nicht zufrieden und fragten interessiert weiter nach dem Thema Politik im Ukraine-Russland-Konflikt. Man helfe der Ukraine deutlich mehr als anderen Ländern, die in ähnlichen Situationen sind, lautete ein Vorwurf aus den hinteren Reihen. Daraufhin entgegnete
Peter Liese, dass dieser Krieg direkt an die EU grenzt und uns so auch deutlich näher trifft. Außerdem müsse man die Nachbarländer (wie Polen oder die baltischen Staaten) vor Putin schützen. „Mit dem Geld, was wir für russisches Gas bezahlen, finanziert Putin seinen Krieg“, erklärte Liese und kritisierte die Abhängigkeit von Russland.
Interessiert zeigten sich die Schüler auch an der Politik der CDU. Eine Schülerin kritisierte die Frauenquote in der
Partei sowie dass alle wichtigen Posten mit Männern besetzt seien. „Es ist doch traurig, dass es überhaupt so eine Quote geben muss.“ Dem stimmte Peter Liese zu, aber machte auch auf die 16-jährige Regentschaft der CDU unter
weiblicher Führung aufmerksam. Liese wurde darüber hinaus gefragt, ob er es nicht bereue, CDU-Mitglied zu sein, da er in vielen Aspekten nicht mit den Ansichten anderer Mitglieder übereinstimme und sich sehr für den Klimaschutz einsetze. „Ich möchte in einer Partei sein, bei der Unternehmer und Arbeitnehmer zusammenarbeiten.“ Er habe viele Verbündete in Sachen Klima und „wenn man in einer Partei ist, bei der man alles toll findet, wäre das ja auch langweilig. So eine Partei gibt es momentan auch gar nicht.“
Um am Ende einer Schuldoppelstunde zurück auf das Thema Europa zu kommen, sprach er die drei wichtigsten Vorteile der Europäischen Union an: Frieden, Arbeitsmarkt und Reisefreiheit.