Berichte
Fahrt der Jgst. 9 zur Wewelsburg hinterlässt Spuren
> Mit dem folgenden Bericht haben Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 ihren Besuch an der Wewelsburg Revue passieren lassen:
Als wir erfahren haben, dass wir zur Wewelsburg fahren werden, waren wir zunächst nicht so begeistert. Wer freut sich schon auf einen Ausflug im Fach Geschichte? Viele Schüler*innen verbinden Schulausflüge mit langweiligen Museumsmitarbeiter*innen, die scheinbar nicht wissen, wie man eine Menschengruppe begeistert, geschweige denn Interesse wecken oder auf Fragen eingehen können.
Genau mit diesen Erwartungen fuhren wir nach Büren-Wewelsburg, wo diese allerdings völlig übertroffen wurden. Nach Klassen getrennt durften wir alleine durch den Ort laufen und mithilfe einer Smartphone-App sowie analogen Karten selber die Besonderheiten finden, wie zum Beispiel das Mahnmal in Wewelsburg. Auf dem Appellplatz des ehemaligen Konzentrationslagers Niederhagen wurde am 2. April 2000 das Mahnmal zum Gedenken an die Befreiung der Gefangenen eingeweiht. Wir lernten dort viel über das Leben der Gefangenen und durften tatsächlich auch viele Fragen stellen. Danach besuchten wir die Dauerausstellung ,,Ideologie und Terror der SS’‘ im ehemaligen SS-Wachgebäude am Burgvorplatz. Die Erinnerungs- und Gedenkstätte 1933 – 1945 informiert umfassend sowohl über die lokalen Tätigkeiten der Schutzstaffel (SS) in Wewelsburg als auch über die allgemeine Geschichte der Schutzstaffel der NSDAP. Zugleich wird hier der Opfer der SS-Gewalt gedacht.
Es hat sich ziemlich beklemmend angefühlt originale Exponate wie etwa den Taschenkalender Heinrich Himmlers, KZ-Barackenwände oder Häftlingskleidung zu sehen.
Am Ende wurden unsere Erwartungen übertroffen, da die Museumsmitarbeiter*innen uns ernst genommen haben und immer wieder Antworten auf all unsere Fragen geben konnten. Wir lernten viel, denn es wurde uns immer wieder deutlich, wie sich die Ideologie des Nationalsozialismus in der gesamten Gesellschaft ausbreiten konnte (metaphorisch von unserem Museumsführer als „Schneeball“ bezeichnet) bis diese Ideologie schließlich im Terror und Holocaust gipfelte (die nicht mehr aufzuhaltende „Lawine“). Wir waren uns alle einig, dass dieser Besuch Spuren hinterlassen hat.