Berichte  
Erasmus-Treffen im schwedischen Uppsala

Kann künstliche Intelligenz auch beim interkulturellen Lernen helfen? Kann sie uns unterstützen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Kulturen zu erkennen und besser zu verstehen?

Kochprojekt „Fusion Dish“

Diesen Fragen gingen Ende Mai Schüler*innen der Europaschule Ostendorf-Gymnasium Lippstadt, des Udens College (Niederlande) sowie der Almunge Skola (Schweden) im Rahmen eines Erasmus-Treffens an der schwedischen Partnerschule nahe Uppsala nach. Das Treffen fand im Rahmen des Projekts PIXEL (Potential in digital exploration and elearning) statt, das sich mit Chancen und Risiken der Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) in Schule und jugendlicher Lebenswelt beschäftigt.

Neben Vorträgen standen vor allem praktische Übungen zum sicheren und kritischen Umgang mit Ki-Anwendungen wie ChatGPT  auf dem Programm. So übten die Teilnehmer*innen dabei gezielt die Eingabe sogenannter „Prompts“, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Die Resultate – ein deutsch-schwedisch-niederländisches Märchen, ein Begrüßungsritual sowie ein „Fusion Dish“ aus traditionellen Nationalgerichten der drei Partnerländer – wurden anschließend kritisch beleuchtet (Die KI kommt schließlich nicht ganz ohne kulturelle Stereotype aus!). Am Ende konnte die Kartoffelsuppe aus Deutschland mit schwedischen Shrimps und niederländischem Butterkuchen-Topping auf jeden Fall überzeugen!

Workshop im Nobelpreis-Museum, Stockholm

Ein besonderes Highlight stellte die Fahrt nach Stockholm und der Besuch im Nobelpreis-Museum dar. Hier erfuhren die Schüler*innen viel Wissenswertes über den Nobelpreis, Alfred Nobel und die Nobelpreisträger von 1901 bis heute. Besonders aktiv wurden die Teilnehmenden in einem Workshop zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. In gemischten Gruppen (und natürlich auf Englisch) tauschten sich die Jugendlichen zu wichtigen Zukunftsthemen wie Zugang zu Demokratie, sauberem Trinkwasser und Geschlechtergerechtigkeit aus und einigten sich schließlich auf zwei besonders relevante Aspekte, die sie auch in ihrem persönlichen Umfeld betreffen. Im Anschluss blieb zudem noch Zeit, die Altstadt oder das Regierungsviertel auf eigene Faust zu entdecken.

Neben der inhaltlichen Arbeit am gemeinsamen Projekt konnten die jeweils fünf deutschen und holländischen Schüler*innen auch den Leben in schwedischen Gastfamilien und den Schulalltag an der Almunge Skola intensiv kennenlernen. Hier ist allen besonders das (kostenlose) gemeinsame Mittagessen aller Schüler*innen und Lehrer*innen in der Schulmensa aufgefallen, sowie der etwas lockerere Umgangston im Klassenzimmer. So sprechen die schwedischen Schüler*innen ihre Lehrkräfte meist mit Vornamen an. Auch die begleitenden Lehrkräfte konnten im Rahmen von „Job Shadowing“ die Unterrichtsstunden ihrer schwedischen Kolleg*innen besuchen, wertvolle Einblicke gewinnen und im Dialog viel voneinander lernen.

Die gewinnbringende Zusammenarbeit mit den langjährigen Partnerschulen hat erneut gezeigt, wie wichtig Austausch, Vielfalt und persönliche Begegnungen für die Weiterentwicklung zentraler europäischer Werte sind, sowohl für die Gruppe als auch für jeden Einzelnen. Im nächsten Schuljahr soll die Arbeit im Rahmen eines neuen Projekts fortgeführt werden.