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Der Reiz des Authentischen: Kooperationsvereinbarung zwischen Stadtarchiv und Ostendorf-Gymnasium

StadtarchivWenn man Schülerinnen und Schülern nach möglichen Erinnerungsorten in Lippstadt fragt, fallen schnell Begriffe wie ‚Bernhardbrunnen’‚ Jüdischer Friedhof’ oder ‚Stiftsruine‘. Doch wenn es darum geht, mehr über die Stadtgeschichte zu erfahren, erweist sich der routinierte Blick in das weltweite Netz als wenig hilfreich. Mehr als einen Mausklick entfernt aber dennoch unweit des Ostendorfs bieten sich den Schülerinnen jedoch besondere Möglichkeiten, nach Informationen zu suchen und sich ganz generell mit einem Teil ihrer eigenen (Stadt)geschichte zu beschäftigen: das Lippstädter Stadtarchiv.
Im Archiv werden Schülerinnen und Schüler zu Forschern. „Zeit. Entdecken. Bildungspartner NRW – Archiv und Schule“ heißt daher die Initiative der Landesregierung, die zum Ziel hat, außerschulische Einrichtungen wie das Archiv und Schule zusammen zu bringen und sowohl die historische Bildung als auch die Recherchekompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern. In diesem Sinne wurde im Juni 2013 eine Bildungspartnerschaft zwischen dem Lippstädter Stadtarchiv und dem Ostendorf-Gymnasium geschlossen, die die bisher schon bestehenden guten Kontakte noch verbindlicher und für alle nachvollziehbar machen soll.
Den Schülerinnen und Schülern bietet die Leiterin des Stadtarchivs, Frau Dr. Claudia Becker, einen besonderen Service: nach vorheriger Absprache wählt sie in Frage kommende Quellen im Voraus aus und legt die entsprechenden Dokumente in übersichtlichen Stapeln auf den Tischen im Lesesaal bereit. Dann kann das beginnen, was sie auch als den „Reiz des Authentischen“ bezeichnet, die manchmal mühsame aber lohnenswerte Arbeit mit authentischen Ton-, Bild- und Textdokumenten. Hier fängt dann die eigentliche Arbeit an, die den Schülern auch in unsere heutigen, von Medien und Informationsflut geprägten Welt, ganz besondere Kompetenzen abverlangt.
Die Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv ist grundsätzlich für alle Klassen möglich, ganz konkret beginnt die Arbeit jedoch in unseren 8. Klassen mit der Einführung in die Arbeit mit den auf Microfich gespeicherten Ausgaben des Patriots. In der Einführungsphase (früher 10) geht es dann um die Stadtgeschichte und erste Begegnungen mit der Sütterlin-Schrift unter fachkundiger Anleitung durch Frau Dr. Becker.
Besondere Möglichkeiten bieten sich Schülern, die das Stadtarchiv im Sinne des forschend-entdeckenden Lernens selbstständig für Recherchen, beispielsweise für eine Facharbeit nutzen wollen. Auch der Zusatzkurses Geschichte in der Jahrgangsstufe Q2 bietet sich an, um in kleinen Gruppen im Stadtarchiv zu recherchieren, da der Lehrplan hier gewisse Freiräume eröffnet.
Durch den Ortsbezug der Archivalien entsteht so ganz generell ein besonderer Bezug zur eigenen Lebenswelt, so dass historische Geschehnisse lebendig, Hemmschwellen frühzeitig abgebaut und zusätzliche Bildungschancen eröffnet werden.

Ansprechpartnerin für die Schule ist Frau Janine Brand (janine-brand@gmx.de).

Janine Brand

  Kooperationsvereinbarung